Das lange gelbe Pferd
14. Februar bis 09. Juni 2025
Im Rahmen einer Kabinettausstellung rücken wir ein außergewöhnliches Werk von Franz Marc in den Fokus: Das lange gelbe Pferd. Dieses Gemälde, das Ende vergangenen Jahres bei Sotheby’s versteigert wurde, war seit Jahrzehnten nicht mehr in Deutschland zu sehen. Franz Marc malte es 1913 in Sindelsdorf, kurz nachdem er von seiner Reise nach Tirol zurückgekehrt war.
Die Reise hatte seine künstlerische Auseinandersetzung mit Arbeitstieren neu entfacht – ein Thema, das ihn schon früh beschäftigte. In Das lange gelbe Pferd verbindet er strahlende Farbigkeit mit einem tiefen Gefühl der Erschöpfung. Die weite Landschaft wirkt zugleich bewohnt und verlassen, der große Stall im Hintergrund bleibt menschenleer. Das Pferd steht still, angespannt zwischen Weg und goldenem Feld – ein Sinnbild für Umbruch und Veränderung.
Marcs Tirol-Reise hinterließ deutliche Spuren in seinem Werk. In dieser Zeit entstanden weitere bedeutende Bilder wie Die Weltenkuh (1913, Museum of Modern Art, New York), Das arme Land Tirol (1913, Guggenheim Museum, New York) und Tirol (1913/14, Pinakothek der Moderne, München).
Zuletzt war Das lange gelbe Pferd 1988/89 in der Ausstellung Stationen der Moderne: Die bedeutenden Kunstausstellungen des 20. Jahrhunderts in Deutschland in der Berlinischen Galerie zu sehen. Nun kehrt es nach Deutschland zurück, begleitet von einer Neupräsentation unserer Sammlung mit besonderem Fokus auf Franz Marcs Pferdedarstellungen. Kein anderes Motiv, kein anderes Tier hat Marc so intensiv erforscht und variiert wie das Pferd. Mit fast 30 Werken – darunter zahlreiche Gemälde, Skulpturen, Drucke und Zeichnungen – gewährt die Kabinettausstellung einen umfassenden Einblick in seine künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Thema: von den frühen Darstellungen bis zu den expressiven, farbintensiven Kompositionen seiner späteren Jahre.
Ein begleitender Film beleuchtet die Bedeutung von Marcs Tirol-Reise für sein Schaffen.
Bildcredit
Franz Marc, Das gelbe lange Pferd (Auschnitt), 1913, Sammlung Ken und Julie Moelis