Stories

Unser Story-Format lädt dazu ein, tiefer in die Welt von Franz Marc einzutauchen und Hintergründe zu seinem Leben, seinem Werk und dem seiner Zeitgenossinnen und Zeitgenossen zu entdecken. Spannende Geschichten, Gedanken und Impulse begleiten außerdem unsere aktuellen Sonderausstellungen.

Ein gelbes Pferd steht in einer bunten, abstrakten Landschaft mit roten und blauen Gebäuden, grünen Hügeln, einem Regenbogen und stilisierten Bäumen unter einem rosa und blauen Himmel. Das Gemälde verwendet kräftige, ausdrucksstarke Pinselstriche.

Zwischen Idylle und Unheil – Franz Marcs Reise nach Tirol

Ein einzelnes Pferd. Leuchtend gelb. Gespannt wie ein Bogen, auf einem Weg, der ins Nichts führt. Im Hintergrund: ein Stall. Kein Mensch weit und breit. Was wie eine stille Landschaft wirkt, erzählt in Wirklichkeit von Auflösung und Erwartung.

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Ein ausdrucksstarkes, farbenfrohes Gemälde eines Löwen mit grimmigem Ausdruck, der seine Zähne zeigt. Der Hintergrund ist dunkel und abstrakt, mit kräftigen Pinselstrichen und Andeutungen anderer Tiere und Formen.

Am Käfig mit dem Tigerlöwen – Oskar Kokoschka und das Bild des Tieres

Früh am Morgen, noch vor der Öffnung des Zoos, wartet Oskar Kokoschka mit seiner Staffelei vor dem Gitter des Raubtiergeheges. Es ist still. Plötzlich bricht ein gelbes Wesen aus der Dunkelheit – ein Sprung, ein Fauchen, ein stechender Blick. Der Tigerlöwe stürzt sich gegen die Eisenstäbe. Für Kokoschka ein Moment absoluter Präsenz und eine Begegnung, die sich in Farbe, Form und Energie in sein Gemälde einschreibt.

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Zwei abstrakte, farbenfrohe Figuren stehen nebeneinander auf einer rotbraunen Fläche mit einem blassblauen Himmel im Hintergrund; die eine trägt rosa und hat einen rosa Kopf, die andere ist orange und grün mit geometrischen Formen. Hinter ihnen befindet sich eine dunkle Tiergestalt.

Emil Nolde: Exotische Figuren – Aneignung, Ausdruck und Ambivalenz

Emil Noldes Gemälde Exotische Figuren steht exemplarisch für ein zentrales Motivfeld innerhalb seines Schaffens: die Darstellung nicht-europäischer Figuren, Masken und Artefakte. Es ist ein Bild, das einerseits Ausdruck einer künstlerischen Suche nach neuen Formen und Farben ist, andererseits aber auch in einem kolonialen und ideologischen Kontext gelesen werden muss.

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Eine Gruppe von Menschen, darunter Erwachsene und Kinder, steht vor einem vergitterten Gehege in einem Zoo und betrachtet einen Löwen darin. Die Szene ist in dunklen, gedeckten Farben gemalt, und alle sind altmodisch gekleidet.

Sichtbarkeit und Leerstelle: Henry Ossawa Tanners Pomp at the Zoo

Zoos waren nicht nur Orte der Tierbeobachtung, sondern auch Bühnen gesellschaftlicher Macht. Sie machten sichtbar, aber selten als Subjekt. Der afroamerikanische Maler Henry Ossawa Tanner verweist in Pomp at the Zoo auf genau dieses Spannungsfeld: Sichtbar sein, ohne gesehen zu werden.

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Ein farbenfrohes Gemälde von drei rosa Affen mit länglichen Körpern, die durch grünes Dschungellaub springen, mit rot-orangen Bergen und einem pfirsichfarbenen Himmel im Hintergrund. Der Stil ist abstrakt und expressionistisch.

Inszenierte Welten – Der Zoo als Quelle bei Franz Marc und Ernst Ludwig Kirchner

1906 befindet sich Franz Marc auf einem russischen Dampfer, der ihn von Saloniki nach Deutschland zurückbringt. Mit an Bord: drei Elefanten und zehn Pferde, bestimmt für Zoos und Zirkusse in Europa.

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Die Illustration eines rosa Flamingos steht auf einem Bein vor einem schwarzen Hintergrund. Der Text am unteren Rand lautet: "Zoologischer Garten München", mit zusätzlichen Informationen über Eintrittspreise und -zeiten.

Zwischen Kunst und Marketing: Zooplakate um 1900

Ein Flamingo, leuchtend pink vor schwarzem Hintergrund – und ein Blick, der mitten ins Stadtleben des frühen 20. Jahrhunderts führt: Die Plakate von Ludwig Hohlwein sind mehr als Werbung. Sie sind Symbole einer Zeit, in der Kunst und Konsum, Technik und Tierbegeisterung ineinander übergingen.

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Ein Jaguar mit vier verspielten Jungtieren befindet sich auf einer Waldlichtung, umgeben von Felsen und üppigen Pflanzen. Ein Junges rollt sich auf dem Rücken, während die anderen stehen oder laufen. Tierknochen und ein Schädel liegen in der Nähe auf dem Boden.

Der versteckte Zoo in Brehms Tierleben: Künstlerische Freiheit in populärwissenschaftlichen Illustrationen

Im 19. Jahrhundert entdeckten Künstlerinnen und Künstler im Zoo neue Vorbilder: lebende Tiere. Zwischen wissenschaftlicher Genauigkeit und künstlerischer Fantasie entstand eine faszinierende Bildwelt – ein „versteckter Zoo“ zwischen Forschung und Imagination.

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Mehrere Hirsche stehen in einem eingezäunten Gehege mit spärlichem Baumbestand, während eine Gruppe von Menschen hinter einer hölzernen Barriere sie beobachtet. Die Szene spielt im Freien bei Tageslicht, und die Zuschauer tragen Kleidung aus dem späten 19. Jahrhundert.

Ein Blickwechsel – Vom Gehege ins Publikum. Tier-Mensch-Beziehungen bei Menzel, Slevogt und in Madagascar

Ein Zebra träumt von Freiheit, ein Hirsch blickt aus dem Gehege, ein Löwe sitzt hinter Gittern – vom Animationsfilm Madagascar bis zu den Tierdarstellungen der Moderne zeigt sich, wie eng die Blicke von Mensch und Tier miteinander verwoben sind. Der „Blickwechsel“ zwischen Gehege und Publikum offenbart, wie Kunst und Popkultur unsere Wahrnehmung von Tieren und ihrer Haltung hinterfragen.

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Ein Schimpanse sitzt mit einer Zigarette in der Hand an einem Tisch, vor dem eine Teetasse, eine Untertasse und eine Teekanne stehen. Im Hintergrund sind Metallstäbe zu sehen, die auf einen Käfig oder ein Gehege hindeuten.

Menschelnde Tiere: Zwischen Kunst, Empathie und kulturellem Spiegelbild

Tiere, die wie Menschen wirken, berühren uns. Sie lassen uns staunen, schmunzeln – oder auch erschrecken. Angefeuert durch die 1859 erschienene Evolutionstheorie Darwins, wurden Menschenaffen plötzlich zur Projektionsfläche einer ganzen Gesellschaft. Das damalige Menschenbild, demzufolge der Mensch als einzigartige Schöpfung Gottes galt, wurde erschüttert. Immer häufiger wurde das Menschliche in Tieren verortet und Tiere dadurch anthropomorphisiert.

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Ein großer Oktopus ruht auf Felsen unter Wasser, umgeben von Seegras. Die Szene ist in Schwarz-Weiß gehalten und bietet einen stimmungsvollen Blick auf die Meeresumgebung.

Vom Monster zur Faszination: Jean Painlevés künstlerische Dokumentation Der Oktopus (1928)

Vom gefürchteten Tiefseemonster zum faszinierenden Lebewesen – Jean Painlevé verwandelte mit seinem Film La Pieuvre den Blick auf den Oktopus. In eindringlichen Nahaufnahmen zeigt er das Tier als intelligentes, empfindsames Wesen und verbindet wissenschaftliche Präzision mit surrealer Poesie. Ein Meeresdrama zwischen Wissen und Staunen  und ein früher Aufruf zu Empathie mit dem Fremden.

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